The following newspaper article was published on NZZ Online just this morning. I could not refrain from adding my two cents as soon as the comment tool got available again. Please have a look at this article and my comment even if you just know a bit of German. Now, is this a pivotal turning point in modern economics? Has the financial crisis not only shattered the neo-liberal paradigm but has shaked the very foundation of economic liberalism itself? Are we heading towards socialism or at least that bastard called social liberalism again? Or was this all bound to happen and is just a further accentuation of much longer development? Well, considering that my university professors and teaching books have defended the efficiency of neo-liberal market systems and the separation of management and ownership until last year, this all comes rather surprising to me, I must reckon.
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Deutsche Manager sollen für Misserfolg haften
Koalition einigt sich auf weitere Auflagen für Unternehmensführer
Mit mindestens einem Jahresgehalt sollen Manager künftig haften, wenn mit ihrem Unternehmen etwas schiefgeht. Darauf hat sich die grosse Koalition in Berlin geeinigt. Die Wirtschaftsverbände sind entsetzt.
(sda/Reuters) Die grosse Koalition hat sich trotz scharfer Kritik aus der Wirtschaft auf weitere Auflagen für Manager verständigt. Unternehmensführer sollen künftig für Schäden in Höhe von mindestens einem Jahresgehalt mithaften. Darauf einigten sich am Donnerstag Vertreter von Union und SPD in Berlin.
Erfolgsprämien erst zum Schluss
Ebenso soll die Auszahlung von Erfolgsprämien erst am Ende der Vertragsdauer erfolgen. Ein Unternehmensvorstand soll künftig erst nach zwei Jahren in den Aufsichtsrat wechseln können, ausgenommen von dieser Regelung sind Familienbetriebe.
Vor einigen Wochen hatte sich die Koalition bereits auf erste Auflagen wie die Kürzung von Gehältern bei wirtschaftlichem Misserfolg verständigt. Das gesamte Paket soll noch vor der Sommerpause den Bundestag passieren.
«Hilfloser Populismus»
Union und SPD wiesen die Kritik des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) zurück. BDI-Chef Hans-Peter Keitel hatte Union und SPD «hilflosen Populismus» vorgeworfen.
«Ich habe den Eindruck, Herr Keitel hat das Problem nicht erkannt und zeigt sich wenig sensibel», sagte SPD-Vize Joachim Poss: «Offenbar musste er sich gegenüber seiner Klientel als Hardlinder profilieren.»
CDU/CSU-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach verteidigte die Pläne als «politisch absolut notwendig». Für Sachargumente sei man zudem immer offen. «Eine solche Politikerbeschimpfung des BDI allerdings ist nicht zu akzeptieren», sagte Bosbach.
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Plötzlich gilt kein Lehrbuch mehr!
Unglaublich, was sich in diesen Tagen abspielt: Nach dem Neoliberalismus wanken jetzt sogar die Grundfesten des Wirtschaftsliberalismus selbst! Management und Aktionariat - die Trennung von Führung und finanziellem Risiko - einfach mal so über den Haufen geworfen. Wer dies zu beurteilen, die Folgen abzuschätzen weiss, hat wohl angesichts des Umfangs und der Tragweite dieses Entschlusses den nächsten Wirtschaftsnobelpreis auf sicher. Wer sich hier zu werten anmasst, tritt auf jeden Fall ins Fettnäpfchen - wie auch der Wirtschaftsverband selbst: Das ist kein Populismus, sondern radikaler Vertrauensverlust ins System. Vor 100 Jahren waren es die Bourgeois, heute sind es die Manager selbst. Dass diese aber ihre Positionen nicht vererben können und mehr oder minder meritokratisch ihren Einfluss gewannen, macht den Vertrauensverlust umso frappanter. Ich rieche japanische Dilemmas.
Thursday, 7 May 2009
Economics at a turning point?
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